Tag 3 und 4 Glückstadt bis Insel – Heimatstopp und Waschtag

Tag 3 und 4 Glückstadt bis Insel – Heimatstopp und Waschtag

16. August 2018 0 Von Manuela
Glückstadt bis Insel
Heimat

Der dritte Reisetag führt uns in die Heimat! Es geht von Glückstadt nach Insel. Nein, nicht AUF die Insel sondern NACH Insel. Diesen Ort gibt es wirklich. Er ist unser beider Heimat und bereits jetzt ist es Zeit, die Wäsche zu waschen. Welcher Ort wäre dafür besser geeignet als die Heimat?

Was uns in den Satteltaschen begleitet

Fragt sich jemand, wieviel Gepäck wir eigentlich dabei haben? Die Antwort ist so simpel wie hart: WENIG! Am Tag vor der Abreise hatte ich alles zusammen gesucht, von dem ich dachte, dass ich es für drei Wochen unbedingt brauchen würde. Das war schon die reduzierte Variante der Dinge, die ich für drei Wochen unbedingt brauche.
Dann habe ich ein Foto davon an meine Freundin geschickt. Sie fährt seit über 30 Jahren ständig längere Radtouren und ich wollte mir ihr Lob abholen dafür, dass ich so reduziert packe! Ihre Antwort kam prompt:
Die Hälfte reicht!

Glückstadt bis Insel
Davon die Hälfte

Okay! Dann eben nur jeweils eine kurze und eine lange Hose! Aber auch nur zwei Unterhosen. Das klingt schlimmer als es ist, denn unter der Radhose trägt man keine Unterhose, sonst gibt es Schwielen.

Jetzt ist sicher klar, warum wir noch einmal über den „Heimathafen“ segeln. Wir wollen dort Kraft tanken aber vor allem müssen  wir dort Wäsche waschen.

Doch zunächst geht es darum, überhaupt anzukommen!

Autofähre 

Wir starten gleich mit der Fähre von Glückstadt nach Wischhafen! Wir wollen so früh wie möglich los und sind um 8 Uhr auf der Fähre. Danach werden wir ganz entspannt und ohne Probleme einfach dem Elberadweg bis Jork folgen. Das jedenfalls ist der Plan. So können wir der Mittagshitze entgehen. Die hat uns gestern schließlich fast vom Rad gehauen!

Kaum haben wir jedoch die Fähre verlassen, erreichen wir ein Sperrwerk. Ein Schild informiert uns darüber, dass das Sperrwerk an Sonn- und Feiertagen von 10-12 Uhr befahrbar sei. Häh?!

Es ist Dienstag 8:30 Uhr, kein Sonn- und Feiertag in Sicht, noch nicht mal 10- 12 Uhr. Nach dreimaligem Lesen fügen wir uns der Tatsache und beginnen den Tag mit einem Umweg. 

Statt an der Elbe entlang zu fahren, befinden wir uns mal wieder neben einer viel befahrenen Straße. Der Untergrund ist holprig, die Autos sind  laut und wir müssen 10 Kilometer mehr fahren als geplant.

Aber wir sind frisch und guter Dinge.

Auf der Fähre von Glückstadt nach Wischhafen

Der Weg ist das Ziel

Aber wo ist der Weg? Wir kennen uns hier aus. Schließlich handelt es sich um den Elberadweg! Dieser sollte immer an der Elbe entlang führen, ein absoluter „No Brainer“ also. Die einzige Herausforderung ist, dass die Elbe auf der richtigen  Seite ist. Mehr gibt es nicht zu beachten. Das kann mein Hamster mit dem Rad!

Leider führt auch der dieser scheinbar einfachste Radweg der Welt immer wieder weg vom Fluss und dann könnte der Weg überall sein. Wir erhalten einen ersten Vorgeschmack auf das, was noch kommt und beginnen nach dem Weg zu suchen! Immer wieder und immer wieder verzweifelt.

Schlimmeres folgt in den nächsten Tagen!

Glückstadt bis Insel
Schilderwald – wer entscheidet eigentlich, welche Schilder aufgestellt werden?

Buxtehude

Kennt eigentlich jemand den Spruch,  „Buxtehude ist da, wo die Hunde mit dem Schwanz bellen“? Ich kenne diesen Spruch aus meiner Kindheit, deshalb ist mir Buxtehude durchaus ein Begriff, obwohl ich noch nie in Buxtehude war. Jetzt bin ich es!

Diese besonderen Hunde, auf die ich als Kind so neugierig war, sind mir mittlerweile egal und ich sehe auch keinen von denen.
Was mich heute interessiert sind Wegweiser und Schilder, die uns den Weg weisen. Aber auch die sind rar. Sie sind entweder nicht vorhanden oder verwirrend.

Am Ende bleibt uns nichts anderes übrig als Menschen nach dem Weg zu fragen. Schnell stellen wir fest, dass das gefährlich ist!
Niemand sagt einfach „ich weiß es nicht“,  wenn er oder sie den Weg nicht weiß! NIEMAND tut das!!

Stattdessen wird die Antwort mit „ich glaube“ angefangen und dann wird wild gestikulierend in alle Richtungen gezeigt, es wird von Kreuzungen, Ampeln und sonstigen Dingen gesprochen. Auch beliebt ist es, zu einem völlig anderen Weg zu raten, der aber unlogisch ist. Es ist der Wahnsinn!
Wir fragen ganz unterschiedliche Menschen aber viel Hilfreiches ist heute nicht dabei. Dennoch bleibt uns nichts Anderes übrig als immer mal wieder zu fragen.

Der Weg ist… aber wo?

Es scheint so einfach zu sein. Wir wollen doch nur von Buxtehude nach Moisburg fahren! Theoretisch handelt es sich dabei um ein paar wenige Kilometer, praktisch gibt es dieses Moisburg gar nicht. Kein Schild weist jemals den Weg nach Moisburg! Weiter entfernte Orte tauchen ständig auf. So geht es zum Beispiel überall nach Neu-Wulmsdorf. Aber da wollen wir nicht hin. Immerhin schicken uns alle die wir fragen in eine ähnliche Richtung.

Das Handy hat keinen Empfang, wir fahren einfach nach Gefühl weiter. Das sollte doch funktionieren! Und siehe da, plötzlich sind wir in Moisburg. Wie wir das geschafft haben, weiß der Geier. Es gibt auch ein Ortsschild auf dem steht, dass wir in Moisburg sind. Wir nehmen diese Tatsache nur noch mit leerem Blick zur Kenntnis, wird schon stimmen.

Glückstadt bis Insel
Der leere Blick

Schon wieder über 100!

Diese unglaubliche  Schilderlosigkeit, nicht nur nach Moisburg, sorgt am Ende dafür, dass wir heute schon wieder über 100 Kilometer fahren. Aber das macht nichts! Schließlich beginnt jetzt der Pausen- und Waschtag. Und auch das Wetter, das sich mit Sturm und Gewitter noch am nächsten Tag austobt, kann uns nichts anhaben.
Schließlich sind wir in INSEL.

Paare am Wegesrand 

Da wir heute keine Paare getroffen haben, erzähle ich von dem Paar, das mich schon sehr lange begleitet.

Beide können sich gar nicht mehr daran erinnern, wann sie sich das erste Mal getroffen haben! So etwas ist extrem selten.  Es liegt nicht an ihrem schlechten Gedächtnis oder gar am Desinteresse, sondern sie waren damals 5 und 7 Jahre alt. Bis zur echten Verliebtheit brauchte es noch ein paar Jahre der Kinderfreundschaft.  Aber dann hat die Verliebtheit beide nicht mehr losgelassen. Bis heute nicht!  Nächstes Jahr feiern sie ihre Silberhochzeit!  Was für ein Paar.

Ich bin so froh, dass es diese beiden Menschen in meinem Leben gibt!! Natürlich sind das meine Bruder und meine Schwägerin, die auch meine Freundin und aktuelle Reisebegleitung ist. Sie sind ein wundervolles Paar und großartige Menschen, ich würde sagen die besten….

Die Besten …

Zahlen Daten Fakten

3. Tag von Glückstadt nach Insel

  • 110,52 Kilometer
  • 30 Grad und Gegenwind
  • 320 Höhenmeter
  • 0 Hinweisschilder nach Moisburg 
  • 1 Ortsschild Moisburg

4. Tag Pause in Insel