Die Luft wird knapp, beide Oberschenkel brennen. Die Hände krampfen sich um die Lenkergriffe. Ich sehe das Ende der Steigung, lehne mich etwas zurück und werfe bei jedem Tritt das Rad mit den Innenseiten der Beine leicht zur Seite. Das gibt zusätzlichen Schwung. Ich lockere den Griff um den Lenker und spanne stattdessen Bauch und Beckenboden an. Noch ein letzter Kraftakt und ich bin oben.
Grinsend vor Begeisterung lasse ich das Rad nun einfach rollen. Der Wald um mich herum ist kühl, der Herzschlag reguliert sich wieder herunter. Gleich geht es bergab. Alle Schalthebel werden vom niedrigsten in den höchsten Gang umgelegt. Ich trete kräftig in die Pedale, die Füße berühren sie nur mit dem Ballen, den Oberkörper habe ich jetzt weit nach vorne gebeugt. So bin ich windschnittiger.
55 Kilometer pro Stunde zeigt der Tacho an, rechts und links ziehen die Bäume vorbei, vor mir sehe ich den Weg und ich sehe, dass es gleich wieder bergauf geht. Also muss ich unbedingt weiter treten, denn jetzt kommt es darauf an, den Schwung vom Runterfahren für die Steigung zu nutzen.
Es gelingt! Nur noch ein Tritt und auch diese Steigung ist bezwungen. Das Grinsen weicht nicht mehr aus meinem Gesicht. Dann ist der Wald zu Ende. Ein kleines Tal breitet sich vor mir aus. Im Hintergrund sehe ich die Berge. Ein Moment des Glücks ist geboren. Dieser Moment wird bleiben so lange mein Gedächtnis sich erinnern kann.
Deshalb liebe ich Radtouren!
Lange Radtouren bedeuten für mich echte Entspannung! Dabei geht es keineswegs immer einfach und leicht voran. Es gibt Wetterwidrigkeiten, hohe Berge und komplett ausgebuchte Touristenregionen. Um nur einige der Dinge zu nennen, die wenig entspannend zu sein scheinen.
Dennoch dienen diese Herausforderungen echter Entspannung. Sie sorgen dafür, dass es nicht langweilig wird, sie geben Ansporn, Kraft und Richtung. Es gibt für mich nichts Schöneres und am liebsten würde ich mein Leben nur noch Rad fahrend und dann zum Ausgleich darüber schreibend verbringen.
Mein Name ist Manuela Komorek und wenn ich nicht mit dem Fahrrad fahre, bin ich Paartherapeutin und systemischer Coach. Deshalb erzähle ich hier auch immer wieder von den Paaren am Weg. Es sind ganz unterschiedliche Menschen, die mir zufällig begegnen. Ich beobachte sie und schreibe meine Gedanken zu ihnen auf. Wenn mein Mann mich belgeitet, sind es er und ich, die unter meiner Beobachtung stehen.
Ich kann einfach nicht anders!
Und jetzt hoffe ich, du hast Spaß an meinen Erzählungen und kommst mit auf die eine oder andere Radtour durch die Welt.
Oben im Menü kannst du auswählen, welche Tour dich interessiert.
Du bist herzlich Willkommen.